Mutige Streitschlichterin

Allgemeine Zeitung Mainz vom 11.06.2011

(Foto wurde für die Website entfernt)

Die Freude ist ihr ins Gesicht geschrieben: Betül Tarhan hat beim Jugendpreis der fünf Mainzer Rotary-Clubs den ersten Preis gewonnen. Dafür gab es 500 Euro.

 

Von Benjamin Kilb

 

JUGENDPREIS Mainzer Rotarier zeichnen engagierte Schüler aus

 

MAINZ -

 

Die Jugend sei faul und zu nichts zu gebrauchen - so pessimistisch äußerten sich ältere Generationen schon in der Antike. Das Lamento wird es immer geben, wahr ist es nie: Das weiß auch Oberbürgermeister Jens Beutel, der sich auch in diesem Jahr wieder über die Leistungen der Preisträger des Rotary-Jugendpreises freute. Im Osteiner Hof wurden die Jungen und Mädchen bei einer Feierstunde ausgezeichnet. Seit 15 Jahren wird der Jugendpreis der fünf Mainzer Rotary-Clubs für besondere Schülerleistungen vergeben. Dem Sieger winken 500 Euro, dem Zweitplatzierten 400 Euro und dem Dritten 300 Euro.

 

 

Betül Tarhan besucht die zwölfte Klasse der Maria-Ward-Schule. Auf dem Mädchengymnasium setzt sie sich als Streitschlichterin ein, sogar einen Sanitätsdienst hat sie auf die Beine gestellt. Für ihre professionelle Hilfeleistung nach dem Fahrradunfall einer Mitschülerin wurde sie schon im Landtag geehrt. Auch abseits der Schule engagiert sich Betül. So organisierte sie in der Ingelheimer Alewiten-Gemeinde einen multikulturellen Chor, der musikalische Elemente aus der Türkei und dem Westen mischt. Zu Tränen gerührt war die Schülerin, als sie erfuhr, dass die Rotarier sie für den ersten Platz beim Jugendpreis ausgewählt hatten.

 

 

Mit dem zweiten Platz bedacht wurden Yannis Gramitzky und Joschka Friedl, Schüler des Schlossgymnasiums, für ihr Projekt „Schule als Staat“. Vom 14. bis zum 17. Juni wird sich die Schule in einen Staat mit eigener Legislative, Exekutive, und Judikative verwandeln. Zweck des Projektes „Schlopolis“ ist es, den Schülern auf möglichst realitätsnahe Weise die Funktionen eines Staatsgebildes zu erklären.

 

Für ihren unentbehrlichen Einsatz an der Goethe-Hauptschule wurden die Zehntklässler Selen Günes, Gjelbrim Baftya und Bugra Akkas mit dem dritten Platz der Rotarier gewürdigt. Die drei Freunde waren der Jury vorgeschlagen worden, da sie an ihrer Schule als „große Brüder“ für ihre Mitschüler wirken, ihnen bei Mobbing und anderen Problemen helfen und auch schon mal dem Hausmeister bei Veranstaltungen zur Hand gehen.